Expert for travels to Africa and the Middle East since 1983.
Im Grunde gehöre auch ich zu den überzeugten Wüstenfans, die am liebsten „im Sand“ schlafen.
Meine ersten diesbezüglichen Erlebnisse reichen nach Algerien zurück, in dessen Sandwüste zwischen Tamanrasset und Djanet ich zum ersten Mal unter einem funkelnden Sternenhimmel schlief – und so überwältigt war, dass ich in Tränen ausgebrochen bin.
Im Laufe der Jahre habe ich viele Dünen durchquert und da ich sie inzwischen eben vor der Haustür habe (seit 2009 lebe ich in Ägypten), sind sie quasi ein „normaler Bestandteil“ meines Lebens und unserer Wüstentouren hier geworden.
Wie pflegte meine Mutter immer zu sagen: „Die ersten Palmen sind die Höchsten.“
Neulich war es aber wieder einmal soweit, zusammen mit meinem Mann und Freunden machten wir uns auf zu den sog. Abu Mohareq Dünen.
Sie gehören zur westlichen Wüste zwischen der Oase Bahareya und der Oase Kharga und gelten mit mehr als 600 km als eine der längsten durchgehenden Sanddünen-Systeme der Welt.
Der Weg beginnt auf der schnurgeraden Asphaltstraße aus Kairo Richtung Bahareya. Relativ eintönig rollt unsere kleine Karawane vor sich hin.
Dann – ein sicheres Signal, dass wir nun die Asphaltstraße verlassen: Bei allen Autos muss Luft abgelassen werden, damit man nicht so schnell im Sand stecken bleibt.
Ein nettes Ritual, wo die Fahrer ernsten Gesichtes den Druck messen und die anderen Fahrgäste sich voller Vorfreude auf das, was kommt, die Beine vertreten.
Dann geht es los. Die Fahrer haben untereinander die Reihenfolge, in der gefahren wird, aufgeteilt. Das erste Auto findet quasi den richtigen Weg, die anderen folgen in der Spur.
Es beginnt ein fröhliches Auf und Ab durch das Dünengebiet. Mit Schwung landet man auf dem Dünenkamm (wenn alles gut ging), der Blick schweift in die Weite; dann geht es vorsichtig wieder bergab. Steil teilweise – man hüpft mehr, als dass man fährt.
Es gibt auch noch die Überquerungen, die in einem sanften Fluss laufen. Es schwingt und kribbelt im Bauch und fühlt sich fast wie Fliegen an.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass immer wieder einmal der Sand zu weich ist und das Auto steckenbleibt.
Je nachdem sammeln sich die Fahrer zunächst mit guten Ratschlägen, dann jedoch auch mit praktischer Hilfe. Es wird geschoben, gegraben und mit Sandblechen gearbeitet.
Wenn gar nichts mehr hilft, wird ein Wagen auch wirklich per Seil aus einem Loch gezogen.
Ein lebendiges Beispiel von Teamarbeit, das nach erfolgreicher Vollendung für viele vergossene Schweißperlen sorgt – aber meistens auch einfach für gute Laune.
Schließlich beginnt die sog. „goldene Stunde“, d. h. der Spätnachmittag, wo die große Hitze sanft wird, die Schatten länger und das Licht weicher.
Wir genießen den Moment, nutzen ihn zum Fotografieren – wissen aber auch, dass wir uns nun bald ein Nachtlager suchen sollten.
In der Wüste sollte man vor Einbruch der Dunkelheit am Lager angekommen sein.
Und nun beginnt für mich und uns alle eine ganz neue Erfahrung. Wir müssen uns nicht beeilen, um rasch unser Iglu-Zelt aufzuschlagen, unsere Habseligkeiten zu verstauen.
Luxus Wüstencamp Ägypten: Heinzelmännchen haben uns im Vorfeld die Arbeit abgenommen.
Mitten in der Unendlichkeit der Dünen tauchen plötzlich Zelte auf – es sieht aus wie ein kleines Dorf im Nirgendwo.
Wir werden diesmal in Hauszelten übernachten, die den Komfort eines Hotelzimmers mit der Schönheit der Wüste verbinden.
Wow – richtige Betten mit stilvoller Bettwäsche. Tisch und Stühle, Kleiderständer und Teppiche – und sogar Lampen, die von einem Generator aus der Ferne betrieben werden.
Jetzt verstehe ich, was Glamping bedeutet – glamouröses Camping, für alle diejenigen, die es manchmal gern etwas bequemer hätten.
Ich weiß jetzt schon, dass ich es genießen werde, nicht planlos im Dunkeln in meiner Tasche zu kramen, sondern zu wissen, wo ich im Regal schauen muss, um meine Sachen zu finden.
Hier hat sich dann nichts geändert. Unser Koch rührt in seiner Wüstenküche in vielen Töpfen.
Wir trinken erstmal einen Tee, schauen der Glut zu, über der die Hähnchen gegrillt werden, und lassen den Tag Revue passieren.
Und wenn dann alle Bäuche gefüllt sind, löschen wir einen Moment alle Lichter, damit man den Blick in die Pracht des Sternenhimmels schweifen lassen kann.
Ich wette, jeder hat bei dieser Reise durch Sand und Sterne mindestens eine Sternschnuppe gesehen und einen Wunsch in den Himmel geschickt.
Ich glaube bestimmt, dass diese Wünsche gute Chancen haben, in Erfüllung zu gehen.
Und morgen steht ein weiterer Ausflugstag in die Umgebung an – aber unsere Hauszelte bleiben hier stehen, warten auf uns, und wahrscheinlich fühlt es sich dann am Abend schon an wie „Nach Hause kommen“.
Für mich könnte Glamping für all das hier stehen:
Glück
Licht
Abenteuer
Magie
Pracht
International
Neubeginn
Genuss
Wir haben beschlossen, das Neue Jahr auf diese Weise einzuläuten. Ich freue mich jetzt schon!
Dann kommen Sie mit uns in die Wüste! Lassen Sie sich von der Magie der Dünen verzaubern und erleben Sie Glamping in Ägypten hautnah. Ich verspreche Ihnen – es wird unvergesslich.
Bild- und Urheberrechts-Hinweis: „Düne Landschaftsform Reisen“ von jpeter2 / Pixabay.com / zuletzt abgerufen am 05.11.2025